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Ein Zwischenstand

Vor wenigen Wochen war es in der Tagesschau zu erfahren: das Bundesverfassungsgericht hatte am 07.07.2009 den Hinterbliebenenschutz homosexueller Paare den heterosexuellen gleichgestellt und ein vorangegangenes Urteil des Bundesgerichtshofs als verfassungswidrig erklärt. Mehr dazu unter: http://www.tagesschau.de/inland/lebenspartnerschaft102.html.

 

Ebenfalls vor wenigen Wochen gründeten die Länderchefs der drei kleinsten und zugleich wohl weltoffensten Bundesländer Berlin (Klaus Wowereit), Hamburg (Ole von Beust) und Bremen (Jens Böhrnse) eine Initiative, das Verbot der Diskriminierung in die Verfassung aufzunehmen. Bemerkenswert: selbst ein CDU-Landeschef traut sich, sich etwas weiter aus dem Fenster zu lehnen.

Diese Aktion hat doch zu einigen Irritationen geführt und gezeigt, dass die Diskriminierung Homosexueller tatsächlich ein wichtiges und scheinbar verdrängtes Thema ist.

 

Die beiden jüngsten Beispiele zeigen, dass die Initiative iDespierta! mit seinem Anliegen und seinen Aktionen die Zeichen der Zeit erkennt und einen erforderlichen Beitrag zur gesellschaftspolitischen Aufklärung leistet.

 Ein Zwischenruf

 

Nicht nur unter den Heteros, nein, auch viele Schwule und Lesben mögen sich oder uns fragen: „Warum das Ganze? Ist es nicht so, dass alle gleichberechtigt sind, sich in die Gesellschaft integriert und ihren Platz gefunden, ja, sich arrangiert haben?“

Nun, auf den ersten Blick mag das so sein und betrachten wir nur mal die Daily Soaps, so finden wir die Quotenbehinderten, die Quotenalten, die Quotenmissbrauchten, die Quotensüchtigen und die Quotenhomos (und die, die ich hier vergessen habe aufzuzählen). Alle mit den Alltagsproblemen von unaufgerollten Zahnpastatuben bis zum Mord verwickelt - alles am Ende irgendwie lösbar.

Ist das ein Abbild der Wirklichkeit? Ich meine, es ist ein gefährliches Zerrbild, denn es sind Scheinwelten. Und diese Scheinwelten finden wir nicht nur im Fernsehen, nein, diese werden uns oft von der Politik, von der Werbung, von der Presse, von Arbeitgebern und sogar aus dem eigenen privaten Umfeld präsentiert. Heißt das, dass wir dann in einer Scheinwelt leben und damit der Schein doch zur Realität geworden ist? Nun, eine philosophische Frage. Ich meine nein, denn schauen wir nur etwas hinter die Kulissen, wird jedem sehr schnell klar, was wirklich ist: fast 30% der Bevölkerung, die einen Arzt aufsuchen leiden an einer psychischen Erkrankung. Die Gewalttaten von Jugendlichen nehmen dramatisch zu. Komasaufen ist schon fast eine sportliche Veranstaltung. Die Kinderarmut und der Missbrach in Familien steigen an. Alte Werte wie z. B. Vertrauen, Aufrichtigkeit und Zivilcourage verlieren oder wandeln ihre Bedeutung. Die allgemeine Unzufriedenheit in Deutschland wächst und Studien über Glück zeigen auf, dass Menschen in ärmeren Ländern glücklicher sind als wir. Kaum noch einer traut sich über seine wirklichen Gedanken und Gefühle frei zu sprechen, weil er oder sie befürchten müssen, gleich in eine Ecke gestellt und stigmatisiert zu werden. Am besten ist es, man setzt sich damit erst gar nicht auseinander. Political Correctness steht damit vor Aufrichtigkeit und Authentizität. Dabei ist PC durchaus wichtig und wünschenswert, doch darf diese nicht sich selbst ad absurdum führen.

Wir haben uns gesellschaftlich gesehen zu meistern der Verdrängung entwickelt. Im einzelnen können viele jedoch spüren, was uns bewegt, was uns unzufrieden macht, was wir eigentlich geändert wissen wollen, wie wir eigentlich denken, handeln und leben wollten - viele haben es aber auch schon verlernt! Was passiert mit den verdrängten und unterdrückten Wünschen und Motivationen? Sie bahnen sich ihren Weg: über Aggressionen, Krankheiten, Zusammenbrüche und Ängste - nicht immer gleich offensichtlich, sondern meist subtil. Und aus psychologischer Sicht sind subtile, nicht offensichtliche Belastungen mindestens genau so, wenn nicht sogar stärker wirksam als die offensichtlichen. Vergleichen Sie: einer steht vor Ihnen und bedroht Sie mit einer Waffe oder einer will Ihnen von hinten durch die Brust ins Auge stechen. Beide Situationen sind schlimm und doch können Sie erstere mit mehr Klarheit erfassen und vermutlich schneller eine Lösung finden als in der zweiten subtileren.

 

Somit wendet sich die Initiative iDespierta! gegen das subtile Unterdrücken der Homosexuellen, spricht faktische Missstände offen an und sensibilisiert unsere Mitbürger für das Thema Gleichberechtigung für gleichgeschlechtlich orientierte Menschen - für mehr Klarheit und Authentizität.

Weitere Informationen finden Sie auf der Website www.despierta.de.

 

Kontakt: Mercedes Rodriguez Garcia-Gutierrez, Initiatorin

Tel.:0176/29244195
E-Mail: mrgg@despierta.de


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